Heute durfte ich als jüngster Kantonsrat die neue Legislatur des Luzerner Kantonsparlamentes eröffnen - welch eine Ehre! Meine Rede stand unter dem Motto "Politik ist die stetige Vermutung, dass jemand anders auch einmal Recht haben könnte" 😉
Anschliessend wurde das neue Parlament von der jüngsten Kantonsratspräsidentin aller Zeiten vereidigt. Mit grosser Demut vor der neuen Aufgabe werde ich voll motiviert die kommenden vier Jahre die Luzerner Bevölkerung im Kantonsrat vertreten.
Hier meine Rede als jüngster Katonsrat:
Sehr geehrter Herr Regierungspräsident
Mitglieder der Luzerner Regierung
Herr Alterspräsident
Herr Staatsschreiber
Geschätzte Kantonsratskolleginnen und Kollegen
Liebi Gäst, Medieschaffendi ond Awesendi of de Tribühne
«Politik ist die stetige Vermutung, dass jemand anders auch einmal Recht haben könnte»
Das Zitat stammt ned öbbe vom ne bekannte Schriftsteller, sondern es esch d Antwort gse vom ehamligeg Zoger Ständerot Peter Bieri. Mer hed en nämmlech bi sim Röcktrett gfrogt, was är am liebste för ne Notiz wörd sinere Nochfolg ofem Ständerotspolt henterloh.
Das Zitat hed mech dozumals als 15-jährige ergendwie nömme los gloh, ond drom esches för mech klar gse, dass ech die Wort wett i mini Red als jöngste Kantonsrot vo de nöie Legislatur iiboue.
Doch was seid das Zitat eigentlech uus?
För mech persöndlech heds ei Chärnuusag. Nämmli das mer inere Demokratie enand muss zuelose, zom mehrheitsfähigi Lösig z erschaffe, wo öis gmeinsam wiiterbrenged. Alli Meinige müend ere Platz ha ond vor allem ou respektiert wärde. Wöu wenns oms ne Meinig god, geds eigentli keis rechtig oder fausch.
Sie dänked jetzt velecht, jaja e Moralpredig vom ne Jöngling, aber ech daf ehne gloub säge, dass s Metenand ond de Zämehalt wörkli e Härzensaglägeheit vo mer esch.
Also, Demokratie heisst zuelose, respektvoll metenand omgoh oder anderi Meinige akzeptiere. Ganz eifach, oder?
Doch es esch ned eso eifach. Wöu d Polarisierig vo de Politik esch leider ned nor es Phänomen im Ossland, sondern halted langsam aber sech ou iizog i de Schwiiz ond im Kanton Lozärn.
Ond s Phänomen vo de Polarisierig, die macht mer als jonge Mönsch ärnsthaft Sorge. Wie söu das wiitergoh, wenn mer enand gar nömme zuelost, of Stuur schaltet ond emmer nor of sine Maximalforderige harrt? Wie chond das use, wenn mer anderi dauern aaschwärzt ond s Volks met wilde Slogans gägenand uufschauklet?
Wie muess mer omgoh, wenn Lüüt ohni jegleche Respäkt ond Aastand engagierti Mönsche jeglicher politischer Couleur i de Soziale Medie fertig möched oder sogar bedrohed?
Alli die Froge, händ i letzter Ziit ofgrond vo de zuenähmende Polarisierig emmer meh a Bedütig gwonne! Ond spötischtens jetzt merkt mer, dass es Phänomen ned sehr vöu met phänomenal z due hed.
Doch esches das eigentli wörklech wärt? Mösstemer i öisne politische Institutione ond vor allem i de diräkte Demokratie ned meh Sorg gä? Onder anderem das mer enenad weder met meh Respäkt begägned ond enand wörkli zuelosed, wenns drom god Lösige z erarbeite?
Denn genau das, esch eigentli öise Chärnuuftrag. Gmeinsam öise Kanton Lozärn vorwärts z brenge ond Lösige z konstruiere, wo möglechst veli defo chönd profitiere oder zumendest demet läbe.
Denn nor so chömmer i eine vo de grösste Heruseforderige vo de Zuekonft standhalte. Nämmlech, dass mer i öisem Land ond vor allem im Kanton Lozärn de sozial Frede chönd wahre. Wöu de sozial Frede esch d Grondlag för öisi Läbensquqlität, Standortattraktivität ond somet ou för öise Wohlstand.
Was es för Uuswerkige hed, wenn de sozial Frede nömme gä esch, hed mer i de vergangene Johr währed de Pandemie gse. S Bondeshuus hed mösse abgreglet wärde wo die Eidgenössiche Röt tagt händ. Oder d Metgleder vo de Landesregierig send onder Polizeischotz gstande, wöu sie massivi Drohige erhalte händ.
Us minere Secht, chas das ned sii. Denn d Wärt vo öisere einzigartige diräkte Demokratie send ned Hass ond Bedrohig, sondern es liideschaftlechs ond fairs Renge om Lösige. Zo dene Wärt mömmer Sorg ha ond insbesonderi mer, wo aktiv politisiered, setted die Wärt vorläbe. Nome so glengts öis de soziali Frede ond d Grondlage för öise Wohlstand z wahre.
D Grondlage för das händ z Lozärnerinne ond d Lozärner am 02. April 2023 gschafft. Öisi Stemmberächtigte händ esone vöufäutigi Politik gwählt, wie sie öise Kanton warschindli no nie erläbt hed. So esch s Parlamänt ned nor jönger, sondern ou wiiblecher worde. S gliiche göutet ou för d Kantonsregierig. Aber ou geographisch donkts mech, dass das Parlamänt ond d Regierig guet uusgwoge send. Ond för die wo sech d Vöufalt ond de gueti Mix noni so rechtig chönd vorstöue e chliine Funfact: De Altersontersched zwöschem Alterspräsidänt Robi Arnold ond mer, esch s Dorchschnettsalter vo de nöie Lozärner Regierig!
Sie gsänds, d Grondlage send gä, demet mer zäme i liideschaftleche aber faire Diskussione de Kanton Lozärn chönd wiiterbrenge. Dänked sie debii dra, dass alli zäme do enne nome s Beste för d Lozärner Bevölkerig wend, do debii aber onderschedlechi Lösigsaasätz verfolged.
Vellecht dänked sie jetzt, dass ech scho zemmli noch altbacken töne. Das cha ou guet sii, aber hinter de Wärt vonere konstruktive Zämearbet, Respäkt ond Wohwolle stoni ganz klar.
Ich dänke, wemmer öis jetzt am Leitsatz vom Peter Bieri orientiered, de döfemer festhaute, dass zemmli secher alle e Mou Rächt händ. Vo lenks bis rächts, vo jung bis erfahre, Fraue ond Manne. Ond genau das macht öisi Demokratie us! Wöu Politik esch die stetigi Vermuetig, dass öber ander ou mou chönnt Rächt ha! Beste Dank
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